Meist atmen wir unbewusst und messen unserem Atem kaum Bedeutung bei. Doch wer schon mal Atemnot erlebt hat, weiß diese zentrale Körperfunktion augenblicklich zu würdigen. 90%der Stoffwechselenergie, die der Körper benötigt, wird mit Hilfe von Sauerstoff aufgenommen. Während die Einatmung den lebenswichtigen Sauerstoff über die Blutbahn in den gesamten Körper transportiert, werden über die Ausatmung Schlacken und Abfallstoffe ausgeschieden. Unsere Ausatmung ist zu 70% für die körperliche Entgiftung zuständig.

Atem und Gefühle

Unser Atem steht in enger Wechselwirkung zu unserem Gefühlserleben. Wenn wir uns freudig fühlen, fließt der Atem leicht. Innerliche Belastung lässt uns „schweratmig“ sein. Unterdrückte Gefühle hemmen unseren Atemfluss, und Angst kann sich als „Enge in der Brust“ bemerkbar machen. Stress lässt unseren Atem schnell und flach werden. Emotionen sind Gefühle in Bewegung. Gefühle werden durch die Atmung bewegt und ins Fließen gebracht. Wenn wir unsere Atmung anhalten, schneiden wir uns automatisch von unseren Emotionen und seelischen Regungen ab. Dafür gibt es viele Beispiele in unserem Alltag, und die Umgangssprache ist voll davon:

  • Da stockte mir der Atem
  • Vor Schreck blieb mir die Luft weg
  • Eine  erstickende Atmosphäre
  • Erleichtert aufatmen
  • Erst einmal tief Luft holen
  • Seiner Wut Luft machen

Bei Stress kann sich unsere Atemfrequenz (Menge der Atemzüge pro Minute) bis ins 100fache steigern. Der Atem wird schnell und flach, um genügend Energie für einen möglichen Kampf- oder eine Flucht bereitzustellen (Kampf- oder Fluchtmechanismus). Der Sympathikus (Nerv für Aktivität) ist aktiviert und die Muskeln spannen sich an. Der Kreislauf wird schneller,die Energie konzentriert sich zum Herzen hin und der Sauerstoff versorgt weniger die Organe. In einer akuten Stesssituation ist diese Körperreaktion sinnvoll, der Aufmerksamkeitsfokus engt sich ein und ermöglicht zielgerichtetes Handeln. Bei vielen jedoch, läuft diese Stressreaktion chronisch im Hintergrund ab, eine Überaktivierung des Nervensystems ist die Folge und ziehen Schlafstörungen, Muskelverspannungen oder eine schlechte Verdauung nach sich.

Wenn du unter Atembeschwerden leidest, sollte zunächst festgestellt werden ob dem eine körperliche Ursache (z.b. Einschränkung der Lungenfunktion, COPD, Lungenembolie, Asthma.,usw.) zugrunde liegt, oder nicht.
Sollte es sich um psychosomatische Atembeschwerden handeln, können wir mit der Therapie beginnen. Bei dem Vorliegen einer körperlichen Symptomatik kann eine Atemtherapie eine Ergänzung zur medizinischen Behandlung sein.

Wie arbeite ich?

Die Sitzungen finden sitzend, in Bewegung, oder liegend auf einer Massageliege statt. Nach einem Vorgespräch zu deiner momentanen Befindlichkeit und deinem Anliegen, beginnt die praktische Arbeit.

Zunächst schauen wir uns Dein Atemmuster an: das lässt sich zum Einen über diagnostische Übungen erfahren und zum Anderen schaue ich mir Deinen passiven natürlichen Atem an. Dann wissen wir über welche Schlüssel wir arbeiten.
Diese Schlüssel können Übungen sein, die den Atem direkt oder indirekt anregen/verändern;
durch die passive Arbeit auf der Liege oder wenn es angesagt ist auch durch verbundenes
Atmen
. Sollte die Arbeit mit dem Atem nicht erfolgreich sein, ist es sinnvoll mit der
körperorientierten Traumatherapie fortzufahren. Hier erfährt der Atem indirekt durch die Integration
von Traumata Veränderung.

Unser  individuelles Atemmuster spiegelt unsere Haltung zum Leben wieder.
Atem ist die Lebenskraft, die Atembewegung der Rhythmus unseres Lebens.

Wann ist Atemtherapie das Richtige für dich?

Meistens finden wir in der ersten Sitzung heraus, ob Du einen Zugang zu
Deinem Atem finden kannst und sich Atemtherapie bei Dir einsetzen lässt.
Manchmal kommt man sehr gut über den Atem zu der ersehnten inneren Ruhe, oder dem Gefühl endlich wieder durchatmen zu können. Manchmal jedoch müssen wir die Arbeit mit dem Nervensystem wählen, um indirekt den Atem beeinflussen zu können. Das gehört in den Bereich der körperorientierten Traumatherapie, die ich ebenfalls anbiete.
Meist kommen Menschen mit zu mir, deren Atem sich zuweilen bedrohlich eng anfühlt
und sich dabei keine körperliche Ursache finden lässt. Der Atem ist eng mit der Psyche verknüpft und so stecken meistens innere Konflikte und oder verdrängte Gefühle dahinter.

Hier kannst du dir ein Video zu einer Basis Atemübung ansehen.

Das Zwerchfell – So kannst Du es lockern

Übung zur Lockerung des Zwerchfells.



Eine Lockerung des Zwerchfells lässt uns leichter (und) tiefer atmen und begünstigt die Bauchatmung

Die zischende Schlange

Atemübung zur Aktivierung des gesamten Atemapparates, Reinigung der Lunge und
Erhöhung der Lungenkapazität