körperorientierte Traumatherapie
nach der Methode „Somatic Emotional Integration“ (SEI) von Dami Charf

In der Traumatherapie geht es darum,
Zerbrochenes wieder zu einem Ganzen zusammenzufügen.
Manchmal muss man Splitter suchen, einzelne Scherben miteinander verbinden, Bruchstellen reparieren und wieder an ihren Platz bringen.

Traumatische Erlebnisse hinterlassen ihre Spuren in Körper und Gehirn,

ob wir diese erinnern oder nicht.
Sie wirken auf subtile und doch unentrinnbare Weise auf uns ein.
So kann es sein, dass wir manchmal auf eine Art und Weise reagieren,
die wir selbst nicht verstehen. Wir reagieren auf bestimmte Auslöser versetzt und geraten in Sekundenbruchteilen in einen Alarmzustand. Vielleicht werden wir handlungsunfähig oder reagieren über. Gleichzeitig bewirkt Trauma, dass wir unsere Verbindung zu unserem Körpergefühl und damit auch zu unseren Bedürfnissen verlieren.

Was ist körperorientierte Traumatherapie?

Ich arbeite hauptsächlich mit dem Entwicklungstrauma.
Von Entwicklungstrauma spricht man, wenn ein Kind in den ersten Lebensjahren wiederkehrenden oder langanhaltenden erschütternden Ereignissen ausgeliefert war oder Vernachlässigung stattfand. Es gibt auch kaum sichtbare Entwicklungstraumata zum Beispiel bei Vernachlässigung auf emotionaler Ebene, auch dann wenn das Kind äußerlich gut versorgt ist. Unterschied zwischen Entwicklungstrauma und Schocktrauma (ein einmaliges schreckliches überwältigendes Erlebnis) kann man sich in etwa so vorstellen: ein Schocktrauma führt zu Brüchen in unserem Gefäß. Ein Entwicklungstrauma verhindert sogar, dass unser (Ich)Gefäß überhaupt erst vollständig entstehen kann. Daher ist die Arbeit mit Bindung und Beziehung bei der Heilung von Entwicklungstrauma sehr zentral, ebenfalls wichtig ist der Zugang zum Körper. Eine möglichst vertrauensvolle therapeutische Beziehung ist dafür unbedingt notwendig.

Für wen ist körperorientierte Traumatherapie?

Wenn Du mit dem vorherigem Text eine Resonanz verspürst, und Du eine sehr achtsame und tiefgreifende Form der Therapie suchst ist, solltest Du über diese Therapieform nachdenken. Ebenfalls wenn Du an Angststörungen
leidest oder in Beziehungen immer wieder gegen dieselben Mauern rennst.

Wie arbeite ich?

Diese Form der Arbeit ist behutsam und wirkt auf subtile und dennoch kraftvolle Weise.
Die Arbeit findet im Sitzen, im Stehen oder in Bewegung durch den Raum statt. Wir arbeiten teilweise im „zeitlupentempo“ um einen Zugang zu den manchmal blitzschnellen Reaktionsmustern zu bekommen.

Zunächst bauen wir eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung und einen gewissen Zugang zu Körperempfindungen auf. Je nach Erlebtem kann dies eine kurze oder lange Reise sein. Die Methode Somatic Emotional Integration
lehnt sich an „Somatic Experience“ nach Peter Levine an und soll darin unterstützen mehr Stabilität, Resilienz und Lebensfreude aufzubauen.

Wir haben den Blick auf die aktuellen Themen im Hier und Jetzt. Es kann sein, dass wir innerhalb der Sitzung in der Vergangenheit landen wenn sich etwas zeigen möchte. Wir graben jedoch nicht in der Vergangenheit oder explorieren diese auf ausführliche Weise. Unverarbeitete Erlebnisse müssen nicht immer erinnert werden, um sich zu integrieren. Wichtiger als das Durchleben von alten Gefühlen, ist die Erfahrung, dass wir mit diesen Gefühlen nicht allein sind und nicht von Ihnen überwältigt werden. So können neue heilsame Erfahrungen gemacht werden und die Gegenwart kann die Vergangenheit überschreiben.

  • Ich arbeite mit Co-Regulation
  • Ich arbeite ressourcenorientiert
  • Ich arbeite körperorientiert. Über die Körperempfindungen bekommen wir Zugang zu unseren Gefühlen und Bedürfnissen und wenn es für den Prozess wichtig ist auch zu unseren Erinnerungen.
  • Und unterstütze das Erlernen von Selbstregulation (Selbstregulation ist die Fähigkeit sich selbst zu beruhigen und sich selbst zu motivieren und somit zwischen verschiedenen Erregungszuständen des Nervensystems zu pendeln)
  • Wir entladen Energie aus dem Körpergedächtnis( z.B. Angst, Wut und Spannung )
  • Erlebnisse aus der Vergangenheit dürfen integriert und neubewertet werden, so kann sich der Blick auf die Welt wandeln und neues Verhalten erlernt werden
  • ich arbeite auch mit inneren Persönlichkeitsanteilen, eine sehr anschauliche und kreative Arbeitsweise im Raum

Co-Regulation:

Bei der Co-Regulation, hilft das Nervensystem eines anderen Menschen, durch eingestimmten und präsenten Kontakt, die Gefühle und Erregungszustände auszugleichen. Dies geschieht zwischen bei gesundem und liebevollem Kontakt zwischen Mutter und Kind auf natürliche Art und Weise. In den ersten 3 Lebensjahren sind wir auf die Co-Regulation unserer Bezugsperson angewiesen, da wir uns als Baby und Kleinkind noch nicht selbst regulieren können. In dem Maße, wie die Co-Regulation gelungen ist, können wir uns später im Erwachsenenleben selbst regulieren.
Da ein präsenter und eingestimmter Kontakt in den ersten Lebensjahren leider nicht immer gegeben war, ist die „nachträgliche“ Co-Regulation im therapeutischen Kontakt, nicht nur wichtig, sondern existenziell. Dies ermöglicht eine bessere Selbstregulation.
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Selbstregulation:

Selbstregulation ist, (wie oben bereits beschrieben) die Fähigkeit sich selbst zu beruhigen und sich selbst zu motivieren und somit zwischen verschiedenen Erregungszuständen des Nervensystems zu pendeln.
Wie gut wir uns selbst regulieren können hängt von dem eingestimmten
und nährenden Kontakt zu unseren Bezugspersonen der ersten Lebensjahre ab. Traumata stören die Selbstregulation oder machen sie im extremsten Fall unmöglich.